Der menschliche Körper verfügt über
unterschiedliche Muskelfasern, die je nach Situation ihre Vor- und Nachteile haben.
Muskelzellen, die für
Ausdauerleistungen wie Laufen im Einsatz sind, werden als langsame Fasern bezeichnet.
Andere, die schnellen Muskelfasern, sind hingegen zu
intensiven Kraftakten in der Lage, ermüden aber auch rasch.
Menschen
mit besonders vielen schnellen Muskelfasern bauen schneller Muskelmasse
auf, weil diese Fasern etwa doppelt so dick sind wie die langsamen
Fasern. Sie nutzen vor allem Glukose, haben nur wenige Mitochondrien und
benötigen zur Energiegewinnung keinen Sauerstoff.
Aus evolutionärer Sicht ergibt diese Aufteilung Sinn, denn meist war beides wichtig: Schnelligkeit und Ausdauer.
Insofern haben
beide Muskelfasertypen ihre Berechtigung, und sie finden sich bis heute in unserem Körper.
Die Tatsache, dass
das Verhältnis von langsamen zu schnellen Fasern
genetisch festgelegt ist und von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich
ausfallen kann, deutet aber darauf hin, dass es keinen pauschalen
Selektionsdruck in Richtung auf einen Fasertyp gegeben haben kann.
Mittlerweile sind Gene identifiziert, die uns entweder eher zum Sprinter oder eher zum Langstreckenläufer machen.
Ob jemand mehr langsame oder schnelle Muskelfasern hat, hängt aber auch davon ab,
wie er sich bewegt.
Wer seine Muskeln immer nur kurz einsetzt, dessen Mskulatur besteht zu einem größeren Teil aus schnellen Fasern.
Wer Ausdauersport betreibt, bildet vorwiegend langsame Fasern.
Man kann durch das Training sogar schnelle in langsame Fasern verwandeln.
Das wiederum können wir uns zunutze machen, wenn wir meinen, zu viele Kilos auf die Waage zu bringen.
Denn langsame Muskeln scheinen einen positiven Einfluss auf den gesamten Stoffwechsel auszuüben. Da sie Fett verbrennen, beugen sie Übergewicht vor.
Trainierte Menschen nutzen für die Verbrennung im Vergleich zu Untrainierten mehr Fettsäuren und weniger Kohlenhydrate.
So dürften es auch unsere Vorfahren gemacht haben, die auf diese Weise Glukose für den Einsatz im Gehirn reservieren konnten. Und es kommt noch besser: .......Die Muskelzellen der Sportler verbrannten auch im Ruhezustand eine Menge Fett und verbrauchten über 50 % mehr Energie als die Nicht-Sportler. ......
Der Körper
(der Sportler) ist darauf getrimmt, dass er praktisch jeden AugenblickLeistung bringen kann. Also ist es zweckmäßig, wenn der muskuläre Stoffwechsel auch im Ruhezustand erhöht ist: Der Motor bleibt warm und läuft mit etwas mehr Gas auch im Leerlauf.
Aus:
GANTEN / SPAHL / DEICHMANN:
Die Steinzeit steckt uns in den Knochen. Piper-Verlag 2011 (Kapitel: Das Leben zwischen Fahrstuhl und Sitzgruppe)
JÖRG
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